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Presse

Auszüge aus Pressestimmen

Auszüge aus Pressestimmen

LITERARISCH-MUSIKALISCHE PROGRAMME

„Heimat Berlin“
Eine literarisch-musikalische Zeitreise durch die Welt des Kabaretts
im Berlin der Weimarer Republik

Dessau – Kurt Weill Fest 2011 – ‚Heimat Berlin‘ nannte sich etwa ein spannendes Programm, das die Chansonette Anna Haentjens mit ihrem versierten Klavierbegleiter Sven Selle im Kurt Weill Zentrum (im ehemaligen Meisterhaus Feininger) präsentierte. Es bot einen Blick auf das Berliner Kabarett-Chanson der 20er und 30er Jahre und enthielt kein einziges ‚echtes‘ Weill-Lied, sondern nur die witzige Parodie des Surabaya-Johnny von Erich Kästner (‚Du bist nicht echt, Johnny, du bist von Brecht‘). Mit Originalkompositionen vertreten waren dagegen Friedrich Hollaender, Werner R. Heymann, Willi Kollo, Mischa Spoliansky, Hanns Eisler, Jean Gilbert und Edmund Nick. Es begann eher unterhaltsam, doch analog zur politischen Entwicklung in der Weimarer Republik bekam das Programm am Ende einen ernsthaften, etwas bitteren Unterton. Eislers ‚Stempellied‘ (‚Äußerst schnell schafft die Jesellschaft Menschen uff’n Müll‘), Hollaenders ‚Münchhausen‘ (‚Ich habe auch ein Land gesehn, das will in keinen Krieg mehr gehen‘) oder Kollos ‚Bücherkarren‘ (‚Wenn ich wüsste, was der Adolf mit uns vorhat‘) gingen manch einem Zuschauer stärker unter die Haut als erwartet.
(Dreigroschenheft 3/2011)

Bertolt Brecht Festival 2011
Augsburg – Es schärft sich der Blick für die Qualität der Darbietung und die Originalität des Programms. In Augsburg war hier auch abseits der Großveranstaltungen mit Ute Lemper, Maria Farantouri, Dominique Horwitz einiges zu entdecken. Anna Haentjens brachte im Rahmen des Kongresses neben Weill- und Eisler-Liedern auch Brecht-Vertonungen von Rudolf Wagner-Régeny, Tilo Medek und Manfred Schmitz.“
(Dreigroschenheft 2/2011)

„Dass es knallt im Dichterwald“
Das deutsche literarische Chanson von 1901 bis zur Gegenwart

Bad Saarow – „Anna Haentjens – Ihr musikalischer Vortrag war so herrlich komödiantisch mit Texten eskortiert, dass man nicht nur literarischen Genuss verspürte, sondern auch noch mit viel Wissen konfrontiert wurde, das letztendlich den musikalisch-literarischen Genuss noch verstärkte. Unter dem Titel ‚Dass es knallt im Dichterwald‘ skizzierte sie die große Zeit des literarischen Kabaretts in Deutschland von seinen Anfängen 1901 bis heute. Das tat sie mit ungeheurer Spielfreude und vollem Körpereinsatz, mal komödiantisch, mal bitterernst, mal militärisch – ein Programm aus lauter Originaltexten, das ganze neue Seiten des literarischen Chansons entdecken half und damit gerade auch dem politischen Inhalt des damaligen Chansons ganz neue Aktualität abgewann.“
(Spreebote – 18.04.2009)

Stadthagen – „Rappelvoll trotz Eis und Schnee: Am vergangenen Freitag hatten sich mehr als 100 Kulturfreunde auf den Weg in den Kaminsaal des Stadthäger Schlosses gemacht. Grund dafür war zunächst die Chansonette Anna Haentjens. Gemeinsam mit Siegfried Gerlich am Klavier entführte sie die Besucher in die Welt des literarischen Chansons. Die kleine Frau sorgte durch ein markantes Äußeres, eine eindringliche Stimme und perfekte Inszenierung jeder Textzeile für Spannung von Beginn an.“
(Schaumburger Wochenblatt – 13.01.2010

Stadthagen – „Nicht nur populäre Chansons gab Haentjens zum Besten. Es erklangen nahezu unbekannte satirische Perlen wie zum Beispiel das Lied ‚Courths-Mahleriana‘ des zu Unrecht in Vergessenheit geratenen Dichters und Komponisten Louis Fürnberg. … Haentjens wartete mit weiteren Entdeckungen auf. Das Lied ‚Lili Marleen‘ erklang nicht mit der berühmten Melodie von Norbert Schultze. Stattdessen sang Haentjens die Originalmelodie des Texters Hans Leip.“
(Schaumburger Zeitung – 11.01.2010)

Schloss Filseck – „Anna Haentjens und Manfred Schmitz präsentierten auf Schloss Filseck die Geschichte des deutschen Chansons. … Anna Haentjens zeigte, dass sie eine Meisterin ihres Faches ist. Ob sie nun einen strammen Offizier parodierte, als Seeräuber-Jenny (aus der Dreigroschenoper) in mordlüsternen Fantasien schwelgte oder propagandistisch in ‚Lili Marleen 1943‘ Hitler an der berühmten Laterne hängen sehen will; ob sie im herrlich schmissig dargebotenen Chanson vom Wirtschafts-wunder die 50er Jahre karikierte oder im selbstgetexteten ‚Early Bird‘ die Einsamkeit der bis zum Morgengrauen ausharrenden Bargäste beschrieb – ein ums andere Mal konnte sie das Publikum hineinziehen in das dreiminütige Welttheater namens Chanson. Und Dank ihrer ausdrucksstarken, variantenreichen Stimme gelang es ihr immer wieder, die Tiefe der literarischen Texte sängerisch und gestisch auszuleuchten. … Manfred Schmitz‘ Klavier stand im Dienste des Chansons. Er zauberte mit wundervoll weichem Anschlag eine sehnsuchtsvolle Atmosphäre in den Saal, um plötzlich mit beherztem Tastenschlag ein Ausrufezeichen hinter ein Chanson zu setzen. Ein perfekter Begleiter!“
(Neue Württembergische Zeitung – 24.07.2007)

Altenkirchen – „Kabarett in seiner Blütezeit, das war ein ganz erbarmungsloses Abbild der Wirklichkeit vor und zwischen den Kriegen. Einer zum schallenden Lachen – und einer, der einen Moment zu spät merken lässt, dass der Dolch längst im Gedärm steckt. Anna Haentjens – ganz schmale Gestalt und von Kopf bis Fuß in Schwarz gehüllt – brachte den Geist des Dings zum Vorschein.“
(Rhein-Zeitung – 20.10.2001)

Altenkirchen – „Anna Haentjens trompete, gurrte und sang die Verse der Satiriker bis in die letzte Silbe. Bei den Liedern der 20er und 30er Jahre spielte Haentjens auf ihrem Sportplatz. Da spuckte sie Galle und biss nach den Mächtigen der Vergangenheit. Nebenbei blies sie den Staub von den 70, 80 Jahre alten Texten. Zum Vorschein kamen Worte frisch wie Tau von Kästner, Busch, Tucholsky und Mehring.“
(Siegener Zeitung – 20.10.2001)

„Die Stadt ist ein Dschungel“
Chansons und Texte von den großen Städten

Kiel – „Haentjens ist eine Frau gereifter, verinnerlichter Kraft. Ihr Blick auf die Städte gleicht dem eines Engels, der über Hamburg, Berlin und Amsterdam schwebt und ein Auge hat für ‚Kippenträume in der Asche‘ und die ‚Spur der Schnäpse auf den Tischen‘. Sie steckt nicht im Dickkicht der Städte, ihrer exotischen Faszination und lauten Beklemmung. Sie ist vielmehr Gast, der denen, die sich dort verlieren, ihre Stimme leiht.“
(Kieler Nachrichten – 8.08.1997)

DICHTERPORTRÄTS

„Bittersüß“
Bertolt Brecht und die Liebe – Lieder und Songs

Elmshorn – „Dieses Brecht-Programm mit einer Reise durch sämtliche Stimmungen und Befindlichkeiten der ‚Brecht’schen Frauen‘ war, um es einmal salopp und bildlich zugleich zu beschreiben, schon ganz großes Theater. Anna Haentjens‘ Hingabe, den Songs eine Figur zu geben, war mitreißend, und das versierte Publikum dieses Abends dankte ihr die Darstellungen von Huren, Säufern, Verbrechern und vermeintlichen Moralisten mit langem Applaus und entließ sie erst nach einer Zugabe von der Bühne.“
(Homepage Haus 13 – Nachlese: November 2011)

Cismar – „Die Lieder, Songs und Texte des großen Dramatikers, Theaterrevolutionärs, genialen Lyrikers und Frauenverführers Bertolt Brecht scheinen Anna Haentjens auf den zierlichen Leib geschrieben. Ganz in schwarz, mit knallrot geschminktem Mund interpretiert die vielfach preisgekrönte Chansonsängerin mit ihrer facettenreichen und ausdrucksstarken Stimme die ganze Widersprüchlichkeit dieses Jahrhundertdichters.“
(Lübecker Nachrichten – 28.09.2010)

Schloss Filseck – „Bittersüß war Bertolt Brechts Verhältnis zu den Frauen, wollte der doch für einen guten Gedanken auch schon mal ein Weib opfern. … Erwies sich im Schlosshof als gefühlvolle und ausdrucksstarke Brecht-Interpretin: die Chanson-Sängerin Anna Haentjens, gekonnt und souverän am Klavier begleitet von Manfred Schmitz.“
(Neue Württembergische Zeitung – 28.07.2007)

Neumünster – „Chansonette Anna Haentjens begeisterte mit einem musikalisch-biografischen Liederabend über Bertolt Brecht. … Mit markantem Gesang, ausdrucksstarkem Minenspiel und faszinierender Innigkeit der dargebotenen Lieder Brechts, die von Kurt Weill, Hanns Eisler und Paul Dessau vertont wurden, wusste sie sich in die Herzen der ‚Brechtianer‘ zu singen. … Der Abend lieferte nicht nur einen Querschnitt feinsinniger Liebeslieder, erotisch-humoristischer Moritaten, sondern auch Erhellendes über Brechts ‚Lebenselexier‘: Die holde Weiblichkeit.“
(Holsteinischer Courier – 24.04.2006)

„ … und habe eine kleine Versfabrik “
Erich Kästner – Ein Porträt in Chansons und Texten

Dresden – „Singende Botschafterin des Kästner Museums … Das Erich Kästner Museum bekommt ‚musikalische‘‘ Unterstützung aus Norddeutschland. Die Elmshorner Chansonette Anna Haentjens stellte im Museums-Domizil ‚Villa Augustin‘ ihre neue CD mit vertonten Kästner-Texten vor. Ruairí O‘ Brien, Chef des Museum-Fördervereins, lernte die Künstlerin bei ihrem ersten Besuch im Kästner-Museum zu Pfingsten 2001 kennen. Anna Haentjens trat darauf hin zum Kästner-Geburtstag im Februar in der ‚Villa Augustin‘ auf. Für die aktuelle CD nahm sie, begleitet von Sven Selle am Flügel, bekannte und zeitlose Kästner-Texte auf. ‚Sie ist jetzt die singende Botschafterin unseres Hauses‘, so O‘ Brien.“
(Dresdner Neueste Nachrichten – 3.12.2002)

Pirna –„ Norddeutsche Chansonette brilliert beim Kästner Abend. Anna Haentjens, stimmgewaltig, unsentimental und doch ergreifend … Ausgerechnet ein Elmshorner Nordlicht will uns unseren Erich Kästner vorstellen, mögen einige Sachsen gedacht haben, die dem Ereignis fern blieben. Dennoch … Dank einer klugen Auswahl von Prosastellen und Liedtexten gelingt es ihr, die Vielfalt und den Wagemut in Kästners Schaffen bewusst zu machen. Besonders beeindruckt die Interpretation der Chansons. Mal widerborstig, mal warm, traurig leise und laut, doch nie sentimental. Geschickt werden Informationen über Kästners wichtigste Lebensstationen ins Programm eingeflochten. … Fazit: Ein wunderbar nachdenklich stimmender Abend.“
(Sächsische Zeitung – 23.02.2002)

„Herz mit Sprung“
Kurt Tucholsky – Ein Porträt in Chansons und Texten

Elmshorn – „Tucholsky, Haentjens, Selle – unschlagbar. – In charakteristischen Chansons und Texten zeichnete die Elmshorner Sängerin das prägnante Bild eines Mannes, der seinen Mitmenschen – ‚ausgerissene Kleinbürger‘ – kritisch den Spiegel vorhielt, aber seinen eigenen, von Rastlosigkeit und Neigung zur Melancholie geprägten Befindlichkeiten sehr wohl dingfest machte und in die Schreibmaschine hämmerte – oft ‚ganz rammdösig vom Tippen‘. … Geschickt hatte Anna Haentjens ihr Material für diesen Abend ausgewählt und ihr Programm so aufgebaut, dass ihren Zuhörern eine Menge vom Lebensgefühl Tucholskys vermittelt wurde. … Mal glocken-hell, dann wieder rauchig-verrucht, zärtlich oder rotzfrech und kiebig – Anna Haentjens präsentierte die ganze ‚Tucho‘-Palette rauf und runter, hoch professionell, immer den richtigen Ton treffend.“
(Elmshorner Nachrichten – November 2004)

„Ich weiß nicht, warum ich so bin“
Die Welt des Joachim Ringelnatz in Liedern und Texten

Halstenbek – „Bewegender Ringelnatz-Abend mit Anna Haentjens. – Sängerin Anna Haentjens und Pianist Sven Selle begeisterten mit ihrer Show rund 200 Besucher. … Haentjens und Selle gelang es, die Gäste mit ihrem literarisch-musikalischem Programm zu unterhalten und zu informieren. Das Publikum erhielt durch Lieder, Gedichte, Texte und Auszüge aus der Biographie von Ringelnatz interessante Einblicke in die Welt des Dichters. … Besonders beeindruckend waren allerdings die melancholischen Parts aus den letzten Lebensjahren des Dichters, der eigentlich Hans Bötticher hieß, aber unter seinem Künstlernamen Ringelnatz berühmt wurde. So zeigte der ‚Umzug nach Berlin‘ ebenso wie ‚Pst‘ deutlich, dass schon vor der Nazi-Macht-ergreifung von freier Kunst in weiten Teilen Deutschlandes keine Rede sein konnte.“
(Pinneberger Tageblatt – 16.05.2011)

Haseldorf – „Die andere Seite des Dichters. – Anna Haentjens ist ganz tief eingestie-gen in das Werk des Humoristen und hat vieles hervorgeholt, was selbst Fans noch nicht allzu häufig gehört haben dürften. … In Haentjens‘ Vortrag spiegeln sich die Gefühle des Dichters wider. Melancholie und Nachdenklichkeit bekommen ihren Raum. Die Heiterkeit kommt leicht und feinsinnig daher. Der Fröhlichkeit haftet nichts Derbes an. … Die Schauspielerin lässt das Bild eines Künstlers in seiner ganzen Zerbrechlichkeit entstehen.“
(Uetersener Nachrichten – 27.04.2009)

Haseldorf – „Mir kommt eine müde Träne. – Die Sängerin hatte für den Abend mehr als 40 Verse und Gedichte des bei Leipzig als Hans Gustav Bötticher geborenen Lyrikers ausgesucht – eine feine Auswahl, die einen breiten Querschnitt vom kreativen Schaffen Ringelnatz‘ widerspiegelte. Im Wechsel mit Rezitationen intonierte Haentjens die von teilweise bekannten Komponisten vertonten Texte, mit ihrem rauchigen Timbre einfühlsam vorgetragen und vom beseelten Spiel des Pianisten begleitet. … Viel Beifall und die Forderung von mehreren Zugaben, die das Duo nur allzu gern erfüllte, waren der Dank des Publikums für einen ebenso amüsanten wie nachdenklichen Abend.“
(Wedel-Schulauer-Tageblatt – 29.04.2009)

Elmshorn – „Komisch, kraftvoll, rührend: Ringelnatz mit Anna Haentjens. – Das muntere Gedicht von den Ameisen, die nach Australien reisen wollten, ist eines der bekanntesten im Land. Es stammt genauso von Joachim Ringelnatz, wie die Mär von der ‚Kachel aus meinem Ofen‘. Aber Ringelnatz war mehr als lustvoller Lyriker: Er warnte eindringlich vor den Nazis und beschrieb in seinem Tagebuch das harte Leben an Bord eines Frachtseglers um die vorletzte Jahrhundertwende. … In Anna Haentjens fand der Kabarettist, Dichter und Maler eine kongeniale Interpretin. … Haentjens rezitierte und sang hochkonzentriert, meisterte die vielen Kinken, die Ringelnatz in seinen Gedichten versteckt hatte, und die sich auch in der Musik wiederfanden. Ein verschmitzter Blick schräg ins Publikum genügte Haentjens, um die Spannung zu halten. Sie setzte Stimme, Gestik und Mimik gekonnt und wirkungsvoll ein.“
(Elmshorner Nachrichten – 24.11.2008)

„Du siehst die Weste, nicht das Herz“
Hintergründiges von Wilhelm Busch – gesungen und erzählt

Fallersleben – „Anna Haentjens interpretiert Lieder von Wilhelm Busch neu im Schloss Fallersleben. – Wilhelm Busch war mehr als ein nur ein witziger Verseschmied und Strichmännchen-Zeichner. … Chansonette Anna Haentjens nahm gut 90 Zuhörer am Dienstagabend im Fallersleber Schloss mit auf eine Zeitreise ins 19. Jahrhundert und präsentierte mit ihrer herb-freundlichen Stimme unter dem Titel ‚Du siehst die Weste, nicht das Herz – Hintergründiges von Wilhelm Busch‘ eine geschickt zusammenge-fügte Montage aus Texten und Musik. Am Klavier dabei brillant begleitet von Sven Selle aus Hamburg. … Sanftmut und Sprödheit – diese beiden Gegensätze vereinte Anna Haentjens zu einer ganz ausdrucksvollen Interpretation. Wer ihr zugehört hatte, ging mit einem neuen, frischen Busch-Bild nach Hause.“
(Wolfsburger Nachrichten – 19.04.2007)

Wiedensahl – „Eine kleine Hommage bot das Wilhelm-Busch-Geburtshaus zu Ehren des Dichters an dessen 173. Geburtstag. … So bissig, karikierend, teils richtig böse die Geschichten Wilhelm Buschs auch sind – manchmal erlaubte er sich einen Blick in sein Innerstes und offenbarte seine Einsamkeit. Das Image des überzeugten Junggesellen, das Busch anhaftet, sei so nicht richtig, meinte Anna Haentjens. Anrührend und
unter die Haut gehend war ihr Beweis. … Eine Stunde Hintergründiges von Busch, zum Nachdenken Anregendes, eingebettet in Episoden aus seinem Leben war der Anfang. Zur Erholung eine kleine Pause, dann folgte der uneingeschränkt vergnügliche Teil der Veranstaltung: ‚Max und Moritz – eine Bubengeschichte in sieben Streichen‘ sang, spielte und erzählte Anna Haentjens. Irgendwo zwischen Moritatengesang und Chanson war ihr Vortrag angesiedelt, selten mit erhobenem Zeigefinger, dafür aber mit umso mehr Vergnügen an den Einfällen der beiden Buben, wirbelte sie als Moritz verkleidet durch das Geburtshaus.“
(Schaumburger Nachrichten – 18.04.2005)

Mechtshausen – „Besinnlich Hintergründiges und boshafter Spaß – Busch-Abend in der Kirche zu Mechtshausen. – Aphorismen und Lebensweisheiten, die erst auf den zweiten Blick ihren Tiefsinn preisgeben, werden von der zierlichen und doch so stimmgewaltigen Anna Haentjens dem Publikum im wahrsten Sinne des Wortes nahe gebracht. Man erlebt einen melancholischen Wilhelm Busch, der über die Einsamkeit sinniert und Fragen an das Leben stellt. … Nach der Pause Stimmungswechsel! Anna Haentjens hat den braven Trägerrock gegen ein grellgrünes Moritzhemd eingetauscht und ein aufgestellter Haarschopf lassen ‚böse Streiche‘ ahnen.“
(Seesener Beobachter – 2.11.2004)

„Seltsam, im Nebel zu wandern“
Hermann Hesse – Ein Lebensweg in Liedern und Texten

Kiel – „Zerrissen war er von Anfang an, ein Ruheloser auf der beständigen Suche nach Ruhe, die er allenfalls in Versen fand. Nach Brecht und Kästner widmet Anna Haentjens Hermann Hesse einen Abend, der das Leben und Werk des Dichters und Verfassers von ’seelenbiografischen Romanen‘ kurzweilig Revue passieren lässt. Haentjens erzählt, rezitiert und singt mit einem zarten Pathos, das dem zuweilen überspannten Überschwang Hesses angemessen ist.“
(Kieler Nachrichten – 21.02.2004)

Itzehoe – „Viel Applaus für schwere Kost. – Aus dem Blickwinkel des
84-jährigen, der mit Bitterkeit auf sein Leben zurückblickt und dennoch Hoffnung für den Fortgang der Menschheit sieht, rollte Anna Haentjens vor allem die zahlreichen Brüche und Unwägbarkeiten seines Schaffens auf, die sich vornehmlich aus seiner psychischen Erkrankung ergaben. Dabei interessierte sie besonders seine Suche nach dem Sinn des Lebens, die zu einer Reise ins eigene Ich geworden ist, vergleichbar mit einer Wanderung im Nebel. … Kombiniert mit den Vertonungen hauptsächlich von Christian Ernst, Othmar Schoeck und dem Finnen Yrjö Kilpinen, lief die Künstlerin dabei zu der ihr eigenen Souveränität auf.“
(Norddeutsche Rundschau – 23.02.2004)

Altenkirchen – „Hesse – dicht, komplex, romantisch, offen, leidenschaftlich und immer zerrissen: einen Abend mit dem großen Dichter und Schriftsteller gestalteten Anna Haentjens und Sven Selle in Altenkirchen. … Es war ein eindrucksvoller Abend. Ein Abend, der Lust auf mehr macht: mehr Rezitationen von Anna Haentjens, mehr Hesse und mehr Grund zum Innehalten.“
(Rheinzeitung – 23.11.2004)

„Mascha Kaléko“
Gesungene Lyrik der Dichterin

Leer – „Einen berührenden Vortrag bescherten Anna Haentjens und Sven Selle mit gesungener Lyrik der Dichterin Mascha Kaléko am Sonntagvormittag im Kulturspeicher. … Die Hommage an die deutschsprachige, aus dem heutigen Polen stammende Dichterin feierte ihre Premiere in Leer mit Bravour. Sie berührte das Publikum tief, stimmte es nachdenklich, ließ es allenfalls einmal kurz schmunzeln und hinterließ einen nachhaltigen Eindruck. Haentjens servierte keine leichte Kost, denn das Leben und Schicksal der Dichterin war weder leicht noch köstlich. … Mit ihrer Hommage haben Anna Haentjens und Sven Selle ihr ein großartiges Denkmal gesetzt.“
(Ostfriesen-Zeitung – 1.06.2011)

„Denn das Meer ist meine Seele“
Heinrich Heine – Lieder und Gedichte

Cismar – „Hommage an Heine eroberte die Herzen. – Aus Gedichten, Briefen und Prosatexten, die neben Vertonungen von Hanns Eisler, Franz Schubert, Robert Schumann oder Henry Krtschil auch aktuelle Vertonungen des in Berlin-Köpenick lebenden Komponisten Manfred Schmitz enthalten, hat Anna Haentjens mit ihrem neuen Heine-Programm eine Art ‚Werkausgabe‘ geschaffen, die neben Zärtlichkeit, Feinsinn, Witz, Spott und Ironie alle Schattierungen dieses genialen Dichters umfasst. Und mit reiner, klarer Stimme präsentierte die zierliche Chansonette ihre‘ Hommage an Heine‘ und eroberte die Herzen der Zuhörer im Sturm. Wie donnernde Sturzbäche brausten die Worte aus zarter Kehle, gurrten wie Täubchen oder flüsterten wie der Wind. Jede Sehnsucht, jede Kindheitserinnerung, jeden politisch-satirischen Vers, jede Abrechnung mit dem Vaterland durchlebte Anna Haentjens. Von Kopf bis Fuß unterstrich sie jede Zeile, jedes Wort. Setzte jeden Punkt. Den musikalischen Punkt hingegen setzte der Pianist Sven Selle, der sich neben gängigen Melodien, wie zu der ‚Loreley‘ oder den ‚Schlesischen Webern‘ auch bei unbekannten Vertonungen als einfühlsamer Partner zeigte.“
(Lübecker Nachrichten – 17.05.2006)

Altenkirchen – „Collage aus Heines Texten. – Sie sprach und sang, dennoch ließ sie sprechen und singen. … Das Besondere an Haentjens ist ihre Fähigkeit, mit der Poesie, mit der Lyrik Heines zu verschmelzen: ‚Im düsteren Auge keine Träne, sie sitzen am Webstuhl und fletschen die Zähne‘. … Feinfühlig liest sie zwischen den Zeilen, entfacht im filigranen Spiel von Gestik und Mimik die Dynamik und Kraft der Worte Heines aufs Neue. Ob schlangengleich zischend, ob mit einem angriffslustigen Fauchen oder einem bedrohlichen Knurren – dramaturgisch akzentuierte sie Wortlaute, bannte sie ganze Wut und Ohnmacht in die Worte der Weber. Desgleichen ihr Gesang: Sie beherrscht die Bandbreite vom süßlich säuselnden Singen, über ein freudig-ausgelassenes Mitschwingen in ihrer Stimme bis hin zu den ‚militärisch marschierenden Stakkatos im Sprechgesang.“
(Rhein-Zeitung – 10.04.2006)

Kiel – „Das Meer, meine Seele – Anna Haentjens‘ Hommage an Heinrich Heine im KulturForum. – Ganz stellt sie sich in den Dienst der Texte und Lieder, die Schlaglichter werfen auch auf die widersprüchlichen Seiten Heines: Gefühlvolle Kindheitserinnerun-gen stehen neben politisch-satirischen Versen; pointierte Abrechnungen mit dem Vaterland werden kontrastiert durch die unverbrüchliche Sehnsucht nach der Heimat; Liebesgeflüster wechselt sich ab mit erstaunlich modernen Reflexionen über die Anatomie der Gefühle. Besonders die nachdenklichen Stücke, beinahe immer mit einem kleinen selbst-ironischen Unterton versehen, wie das wunderbare ‚Frau Sorge‘ über die Flüchtigkeit des Glücks, gelingen Anna Haentjens eindrücklich.“
(Kieler Nachrichten – 11.05.2006)

„Ach, Herr, gib Fried‘ in unserm Land!“
Poetische Waren von Johann Rist – Lieder und Texte

Wedel – „Dass die Welt ein Tollhaus ist – Haentjens präsentiert Texte von Liebe, Leid und Zeitkritik. – Mit einem Liederabend ist das Programm des Rist Jahres eingeläutet worden. Anna Haentjens entführte Zuhörer in die Zeit des Wedeler Poeten. … In der ihr eigenen sprachlichen Deutlichkeit ließ Haentjens die Welt zu Rists Zeiten lebendig werden. Amüsantes und Gräueltaten aus dem Dreißigjährigen Krieg hatte sie in Form von vertonten Rist-Gedichten zusammengetragen. Die intensive Darstellung von Erlebnissen aus dem Krieg jagte so manchem Besucher Schauer des Grauens über den Rücken. Dass sich einiges in den vergangenen 400 Jahren wenig geändert hat, machten Aussagen Rists deutlich, wie ‚dass die Welt ein Tollhaus ist‘. Zwischen den Liedern berichtete Haentjens von Stationen aus Rists Leben.“
(Wedel-Schulauer-Tageblatt – März 2007)

„Das Schicksal hat mich zum Fremden gemacht“
Die Welten des Adelbert von Chamisso in Liedern und Texten

Kiel – „Einfühlsames Porträt eines Eigensinnigen – Chamisso-Liederabend fesselte das Publikum im Literaturhaus S-H. – Am Klavier begleitet von Siegfried Gerlich zeichnete die Chansonsängerin Anna Haentjens in Liedern und Texten ein einfühlsames Porträt des Schöpfers von ,Peter Schlemihls wundersame Geschichte‘, der als Louis Charles Adélaide de Chamissot auf Schloss Boncourt geboren wurde. Mit wunderbar warmer, kraftvoller Stimme interpretierte sie seine nicht selten ironisch zugespitzten Lieder und Texte, für die sie teils eigene Melodien gefunden hat – melancholisch, temperament-voll, eindrucksvoll. Dabei hielt sie sich in der Zusammenstellung ihres Programms eng an den Lebensweg des Dichters, der im Vorwege der französischen Revolution mit seinen Eltern nach Deutschland geflohen war.“
(Kieler Nachrichten – 30.08.2009)

Apenrade/Abenraa – „Reise ins Leben Chamissos. – Anna Haentjens verstand es, mit ihrer ausdrucksstarken – mal schmerzvollen, mal resignierten, mal abenteuerlustigen – Stimme und den selbst komponierten Melodien, die Stimmungen der Texte Chamissos und der Zeit der französischen Revolution zu vermitteln.“
(Der Nordschleswiger – 28.08.2009)

KOMPONISTENPORTRÄTS

„Auf nach Mahagonny!“
Songs von Kurt Weill

Hofgeismar – „Witzig, aufsässig, sensibel. – Am Freitag zeigte Anna Haentjens, wie wirkungsvoll sich Weill’s Lieder interpretieren und in Szene setzen lassen. Die Sängerin bewegte sich souverän zwischen Sarkasmus, Sentimentalität und agressivem Volkston der Songs aus den bekanntesten Werken, zu denen unter anderem die ‚Dreigroschen-oper‘, ‚Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny‘, ‚Knickerbocker Holiday‘, ‚Der Weg der Verheißung‘ und ‚We will never die‘ gehören.“
(Hofgeismarer Allgemeine – 4.06.2007)

KÜNSTLERPORTRÄTS

„Hymne à l’amour“
Edith Piaf und ihre Chansons

Norderstedt – „Eine Hommage an einen großen Künstler – so etwas kommt immer gut an. Sowohl beim Publikum als auch bei den Künstlern. Die meisten von ihnen covern die Songs bis zur Aufgabe der eigenen Identität. – Nicht so Anna Haentjens. Die Chansonsängerin bleibt stets bei sich, sei es in ihrem Lale-Andersen-Programm, sei es mit ihrer Hommage zum 100. Geburtstag von Edith Piaf, deren Leben und Werk sie jetzt im Alfred-Stern-Studio des Kulturwerks präsentierte. Die Künstlerin aus Elmshorn ist keine Unbekannte in Norderstedt, und so war der Saal mit 110 Plätzen rasch ausverkauft. Eine Verlegung in den großen Saal wurde vom städtischen Kulturbüro verworfen, weil durch die hohe Bühne viel von der Intimität, die das Haentjens-Piaf-Projekt auszeichnet, verloren gegangen wäre. Jetzt wird überlegt, ein Zusatz-Konzert anzubieten. – Anna Haentjens, begleitet von Sven Selle am E-Piano und Heiko Quistorf am Akkordeon, begeistert mit ihrer reifen Stimme mit dem wohlig tiefen Timbre, und sie kann den Piaf-Chansons sogar Gänsehaut-Stimmung geben. Sie singt die Lieder mit Respekt vor der großen Leistung der Pariserin, mit Hingabe und Leidenschaft, macht aber mit jedem Ton deutlich, dass sie die Haentjens und nicht die Piaf ist. – Mit viel Empathie blättert sie das Leben der Piaf auf, zitiert aus Biografien, erinnert an die „ewige Wiedergeburt dieses Zirkuskindes“ (Georges Moustaki), an ihre Kindheit im Freudenhaus, ihre Straßen- und Hurenzeit, erste Erfolge und Katastrophen, an die Liebhaber und Ehemänner. Mit Hochachtung geht sie auf das Engagement der Piaf für die von den Nazis verfolgten jüdischen Kollegen ein, besonders auf den Komponisten Norbert Glanzberg, den die Piaf versteckte. Da capo, Anna Haentjens!
(Heike Linde-Lembke – Hamburger Abendblatt 21.02.2017)

„Ich bin ja nicht schön, aber frech!“
Claire Waldoff – Der Stern von Berlin – Eine Biografie in Liedern und Texten

Neumünster – „Anna Haentjens bewies mit viel Mimik, Gestik und gleichfalls frech angelegtem Gesang, dass sie das Timbre und die Ausstrahlung von Claire Waldoff bei ihren Studien perfekt ‚eingeatmet‘ hat. Wer Aufnahmen der Berliner Sängerin aus den 20er-Jahren kennt, weiß das zu bestätigen. Im flotten Wechsel zwischen vorgetragenen Stationen aus der Biografie der 1884 in Gelsenkirchen unter bürgerlichem Namen geborenen Clara Wortmann und den bekanntesten Liedern aus ihrem Repertoire entwickelte sich ein ausgesprochen unterhaltsamer Liederabend. … Egal, ob nachdenk-liche oder spöttisch-kritische Liedtexte, Haentjens zog stimmlich und in der Darstellung immer das passende Register. Nicht nur gesanglich war das eine bravouröse Leistung, auch schauspielerisch. Mit Augenrollen, Rockzupfen und kleinen Tanzeinlagen gab Anna Haentjens ihren Interpretationen den Feinschliff. Fazit: traumhaft. Der tosende Applaus zum Ende des Konzertes war mehr als berechtigt.“
(Kieler Nachrichten – 18.05.2010)

Neumünster – „Schnoddrig-liebenswerte Chansons von Claire Waldoff. – In einer geschickten Collage aus Wort und Gesang beleuchtete Anna Haentjens das facetten-reiche Leben einer Künstlerin, die sich von niemandem verbiegen ließ, weder von kaiserlicher Zensur, noch von der Verfolgung und Auftrittsverboten der Nazis. … Die zierliche Blonde aus Elmshorn verstand es prächtig, die gewaltige Bühnenpräsenz des bronzeroten Bubikopfes aus den Berliner Kabaretts und Theatern in den Saldern-Saal zu zaubern.“
(Holsteiner Courier – 18.05.2010)

Haseldorf – „Anna Haentjens war Claire Waldoff, ein bisschen naiv in ihrem schwarzen Kleid mit dem weißen Klappkragen und doch auch Anna Haentjens mit dem schlichten Bubikopf, den ungestelzten Gesten, der großen Schauspielkunst und der Freude an der Freude des Publikums, der ganz eigenen und doch Claire Waldoffs so ähnlicher Stimme. Anna Haentjens hat es in der Bandreißerkate fertig gebracht, mit Texten und Liedern an eine der ganz großen Chansonsängerinnen zu erinnern, deren Lieder mit Witz, aber auch Nachdenklichkeit überzeugten und heutige Schlagertexte um Lichtjahre übertreffen.“
(Uetersener Nachrichten – 12.10.2010)

„… und bleibe Berlinerin“
Marlene Dietrich und ihre Chansons

Neustadt – „Anna Haentjens erreichte die Herzen. – Die Elmshorner Chansonette und Diseuse Anna Haentjens präsentierte im restlos gefüllten Neustädter Ratssaal ein Marlene-Dietrich-Programm der Extraklasse. Gemeinsam mit ihrem Hamburger Pianisten Sven Selle, der sie einfühlsam und mit außerordentlichem Können begleitete, beleuchtete Anna Haentjens das ‚Phänomen Marlene Dietrich‘. … Im Vordergrund der heftig beklatschten Matinée stand aber die Musik. Anna Haentjens erlag dabei nicht der Versuchung, die Dietrich nachzuahmen, nein, sie blieb immer sie selbst. Dabei bewies sie eine hohe Vielfalt an Ausdruckskraft und Interpretationsvermögen.“
(Neustädter Wochenblatt – 15.02.2006)

Bad Pyrmont – „Keine billige Kopie der Diva – Anna Haentjens‘ Musik-Biographie von Marlene Dietrich. – Sie sang Marlenes Lieder, ohne sie und ihre Persönlichkeit mit Gewalt nachzuahmen. Weder der unverwechselbare, immer etwas müde wirkende Augenaufschlag der Künstlerin noch deren Gesten wurden bemüht. … Ihre Stimme ist zwar ähnlich gelagert wie die der Dietrich, hat aber auch ihr individuelles, etwas brüchiges Timbre mit einer besonderen Note. So war es vor allem die Stimmigkeit der Interpretation, sozusagen die Wahrheit hinter den gesungenen Noten, die den Vortrag bemerkenswert machte. Mal schnoddrig mit ‚Berliner Herz und Schnauze‘, mal mit Melancholie und bitterem Ernst trug sie die Lieder vor, die den Lebensweg der Dietrich begleiteten – vom Revue-Girl am Ku’damm bis zum Star am Broadway, von der kleinen Statistin bis zur gefeierten Filmschauspielerin. Dazu erzählte sie die Lebensgeschichte der Berlinerin, ließ die privaten Extravaganzen ebenso wenig aus wie die nicht unumstrittenen politischen Konsequenzen, die sie aus ihrer Emigration während der Nazizeit zog.“
(Pyrmonter Nachrichten – 9.10.2004)

„Die Nordsee persönlich“
Leben und Lieder der Lale Andersen

Aurich – „Sie ist eines der überzeugendsten ‚Gesamtpakete‘ auf dem derzeitigen Chanson-Sektor: Anna Haentjens. Mit Mimik, Gestik, Kopf und Herz lebt sie die Musik, die im besten Fall nach Vinyl und den Härten der Zeit klingt, unterlegt von melancholi-scher Poesie und einem Hauch Koketterie. Am Mittwochabend war sie in der Auricher Stadtbibliothek zu erleben. Ihre Stimme ist wie geschaffen für dieses Genre, ausge-stattet mit jenem kratzigen Schallplatten-Timbre, das die Klangqualität jener Tage wieder herzustellen vermag. Mit seinen Ecken und Kanten schmeckt ihr Organ nach ‚Seewind, Schwarzbrot und Katenrauch‘, genau wie einst Lale Andersens Stimme beschrieben wurde.“
(Ostfriesen-Zeitung – 26.10.2012)

Bremerhaven – „Wir verdanken der Sängerin Anna Haentjens das Wissen, dass Lale Andersen ihre weltweite Bekanntheit nicht nur dem Lied ‚Lili Marleen‘ verdankt, sondern seit den dreißiger Jahren mit Chansons der literarischen Avantgarde große Erfolge aufweisen konnte. Hinter dieser künstlerischen Laufbahn stand jedoch auch eine Frau, deren von Glück und Tragik erfülltes Leben Haentjens in einfühlsamer Rezitation den Zuhörern in Thieles Garten nahebrachte. Meisterhaft sang und spielte sie das Lied von der ‚Seeräuber-Jenny‘ aus Brecht/Weills ‚Dreigroschenoper‘ oder die ‚Ballade von der Hanna Cash‘ nach Brecht/Busch.“
(Nordsee-Zeitung – 20.02.2012)

„Humor ist alles!“
Gedichte, Lieder, Geschichten und Klavierstücke von Heinz Erhardt

Haseldorf – „In ihrem neuen Programm ‚Humor ist alles!‘ bieten Anna Haentjens und Sven Selle eine Hommage auf den vielseitig begabten Künstler. … Mit einem bunten Mix aus Gedichten, Liedern und biografischen Informationen trafen Haentjens und Selle genau den Nerv des Publikums. … Zur Aufführung kamen auch Gedichte, die eigens von Haentjens für dieses Programm vertont wurden. … Erhardt hatte ein sehr wechselvolles Leben und kannte die Höhen und Tiefen hinreichend. So wundert es nicht, wenn er in seinem Lied ‚Der Erhardt singt so traurig‘ sich selbst auf die Schippe nimmt.“
(Pinneberger Tageblatt – 11.05.2011)

„Jacques Brel“
Sein Leben im Chanson

Westerland – „Ne me quitte pas: Wie Jacques Brel lebendig wurde. – Das Podium über dem Alten Kursaal war bis auf den letzten Platz besetzt, als Anna Haentjens dort am Sonnabend Jacques Brel zu neuem Leben erweckte. Eine begeisternde Vorstellung. – Im Nu hat die Chansonière die Zuhörer für sich und ihre musikalische Reise durch das Leben des belgischen Liedermachers Jacques Brel (1929 bis 1978) eingenommen. Aussteigen ist erst nach dem Konzert durch alle Höhen und Tiefen dieses legendären Sängerlebens möglich. Zu sehr fesselte Haentjens‘ Gesang – unterstrichen von Sven Selles Klavierspiel – am Sonnabend die Zuhörer im bis auf den letzten Platz besetzten Podium. Zu spannend auch Brels Lebensweg, den die beiden Musiker mit 20 seiner bekanntesten Chansons nacherzählten. … Haentjens starke und durch eine großartige Mimik geprägte Interpretation lässt Brel wieder auferstehen. Diesen getriebenen Geist eines Mannes, der sich schon als Kind aus dem behüteten Elternhaus davonträumt, der in der Schule mehrmals sitzen blieb und nur im Fach Französisch außergewöhnliches Talent zeigte, der später einmal sagte, dass alle Kinder Dichter seien. Haentjens singt und rezitiert auf Französisch oder auf Deutsch von Brels Doppelleben als Familienvater in Brüssel und Lebemann in Paris.“
(Sylter Rundschau – 31.01.2011)

Elmshorn – „Jedes Lied kam von Herzen. – Wie immer, wenn Anna Haentjens einem der ganz Großen ihres Faches ein Programm widmet, wird das eigentliche Repertoire kunstvoll mit dem Lebensweg des jeweils Vorgestellten verknüpft. So auch jetzt bei Jacques Brel, dessen Werk und Leben die Kulturpreisträgerin im „Haus 13“ wieder lebendig machte. … Die Verehrung der Künstlerin für Jacques Brel zog sich spürbar durch den Abend, jedes Lied kam von Herzen.“
(Elmshorner Nachrichten – 17.11.2009)

„Diamonds“
Marilyn Monroe – Ein Leben aus der Traumfabrik

Elmshorn – „Fünfzig Jahre nach dem Tod der Hollywood-Diva am 5. August 1962 setzte Anna Haentjens dem Symbol des ewig Weiblichen im ausverkauften ‚Haus 13‘ ein unterhaltsam-würdiges Denkmal. Geschickt verstand es Anna Haentjens, unter die bekannten Lieder auch immer wieder weniger Vertrautes zu mischen, während sie mit Hilfe der verbindenden Texte eine lebendige und fesselnde Darstellung der wohlgeformten, amerikanischen Jahrhundert-Ikone auf die Bühne zauberte.“
(Elmshorner Nachrichten – 4.12.2012)

„Elvis Presley“
The King of Rock ‘n‘ Roll

Elmshorn – “Elvis rockt im Rüschenrock. – ‚Welcome to my world’ sang Anna Haentjens und öffnete die Tore zur Welt des Elvis Presley. Gemeinsam mit ihrem Pianisten Sven Selle entwarf die Elmshorner Kulturpreisträgerin im ‚Haus 13‘ ein Lebensbild des amerikanischen Rock-Heroen. … Zum Gelingen des Abends trug nicht zuletzt das vielfach bewährte Haentjens-Rezept bei, nach dem das Duo auch diesmal verfuhr: eine fein ausgewogene, einprägsame Mischung aus Text und Musik, aus Künstler-Biographie und Interpretation.“
(Elmshorner Nachrichten – 21.12.2010)

FRAUENPROGRAMME

„Ich möcht‘ der Knopf an deiner Bluse sein“
Frauenbilder im Schlager und Chanson

Hamminkeln – „Böse und humorvoll: Wie sich das Frauenbild in der Musik wandelt. – Eine prächtige Vertreterin des weiblichen Geschlechts begeisterte im Vorfeld des heutigen Internationalen Frauentages in Isseldorf Marienthal: Anna Haentjens aus Elmshorn zeichnete in ihrem Programm ‚Ich möcht‘ der Knopf an deiner Bluse sein‘ musikalische Frauenbilder aus rund hundert Jahren. Man könnte sie guten Gewissens zur freundlichsten Emanze Deutschlands ernennen. Die freche Göre von nebenan mit den göttlichen Beinen und dem glatt gebügelten Bon hat er derart ansteckendes, breites Lächeln – da schmilzt jeglicher Widerstand im Nu dahin. Mit ihrem Chanson-programm besetzt sie eine künstlerische Nische. Eine Sozialkritik in Bonbonpapier, die humorvoll die Rolle der deutschen Frau – Revuemädel, Kriegsgeliebte, Trümmerfrau, Wohlstandsmutti – hinterfragt. … Kaiserreich und Nazizeit defilierten vorüber sowie die wäscheweichen Schlager der 60er- und 70er-Jahre: Peggy March, Wencke Myrrhe, Bata Illic und Co., Abbilder der herrschenden Konsumgesellschaft. In weit über 30 Titeln reizte die Chansonette aus, was das Thema hergab, inklusiv Trips in die deutsche Filmgeschichte.“
(Rheinische Post – 8.03.2011)

Aurich – „ Von frechen Weibs- und anderen Frauenbildern – Anna Haentjens und Sven Selle nehmen Zuhörer im Auricher Landschaftsforum mit auf eine Zeitreise durch Schlager und Chanson. – Nachdem 1918 in Deutschland endlich das Frauenrecht eingeführt worden war, versuchten viele Frauen ihr neu gewonnenes Selbstbewusstsein unteranderem in der Mode zum Ausdruck zu bringen. ‚Jede Gnädige, jede Ledige trägt den Bubikopf so gern‘ lautete ein Hit des Jahres 1924. Manchen Männern war das nicht genug. Sie schickten ihre Frauen zum Schönheitschirurgen. Dass es so etwas damals tatsächlich gegeben hat, offenbarte das satirische Chanson ‚Wegen Emil seine unanständige Lust‘, in dem Claire Waldoff künstlichen kosmetischen Veränderungen bereits 1929 eine klare Absage erteilte. Genauso kurzweilig geriet die auf billige Groschenliebesromane gemünzte Persiflage ‚Courths-Mahleriana aus der Feder des heute weitgehend in Vergessenheit geratenen Louis Fürnberg. Trotz dieser Lichtblicke machte Haentjens in ihrem Programm ebenso deutlich, dass und wie Frauen sich der männlichen Obrigkeit nach wie vor unterzuordnen hatten.
(Ostfriesische Nachrichten – 24.04.2010)

„Für uns soll’s rote Rosen regnen“
Ein musikalisch-literarischer Bilderbogen zum 100. Internationalen Frauentag

Wiedensahl – „Frech, bunt, aufschlussreich – Sängerin Anna Haentjens widmet sich in Wiedensahl den Frauen und ihrer Emanzipation. – Voll besetzt war das Wilhelm-Busch-Geburtshaus in Wiedensahl. … Haentjens präsentierte mehr als nur eine Abfolge von Chansons zum Emanzipationsthema. Die Künstlerin rezitierte Texte bekannter Autorin-nen und erläuterte Entstehung und Kontext eines jeden Songs. Das Konzept ging auf. Flankiert von Sven Selles vorzüglicher Klavierbegleitung warf die Künstlerin aufschluss-reiche Schlaglichter auf die Geschichte der Frauenbewegung in Europa und den USA:
… Haentjens glänzte mit Präsenz und Wandlungsfähigkeit. Mit markanter Stimme und sicherem Stilgefühl nahm die vielseitige Sängerin das Publikum vom ersten Moment an für sich ein. Melancholie gelang ihr ebenso wie feine Ironie und übermütiger Witz. Mit prasselndem Beifall dankte das Publikum für den inspirierenden, facettenreichen Bilderbogen.“
(Schaumburger Nachrichten – 15.03.2011)

„Bekenntnisse“
Frauenporträts in Liedern und Texten

Aurich – „Anna Haentjens und Sven Selle beeindruckten mit ihrem anspruchsvollen Programm ‚Bekenntnisse‘ in der Auricher Bibliothek ein großes Publikum. – In dem dramaturgisch geschickt zusammengestellten, zweieinhalbstündigen Programm präsentierten die beiden Künstler mit großer Überzeugungskraft starke Frauen, Persönlichkeiten, Identitäten eben. Dabei zielte die Sängerin nie auf eine Glorifizierung oder Mystifizierung, ließ die Frauenschicksale für sich sprechen. … Leidenschaftlich, kraftvoll, mit viel Ausdruck präsentierte die Künstlerin ihre Lieder und Rezitationen, ließ sie zu ihrem Anliegen werden.“
(Ostfriesische Nachrichten – 27.04.2002)

Rendsburg – „Anna Haentjens verstand es eindrucksvoll, das Publikum in den Bann der einzelnen Frauenporträts zu ziehen. … Neben Texten von Brecht und Kästner trug sie auch eigene Stücke (von Sven Selle vertont) vor. Ihre Stimme war mal kraftvoll und eindringlich, mal nachdenklich leise. Pointiert führte sie die Zuhörer singend und rezitierend durch die Frauenschicksale in ihrem fast zweistündigen Programm.“
(Schleswig-Holsteinische Landeszeitung – 30.01.2001)

„Das bisschen Haushalt“
Ein literarisch-musikalisches Geplauder aus der Küche

Barmstedt – „Von Übermüttern und Arbeiterfrauen. – Einen ganzen Abend zum Thema ‚Das bisschen Haushalt‘ zu gestalten, erscheint zunächst schwierig. Nicht jedoch, wenn man Anna Haentjens heißt und mühelos Texte, Lieder und Gedichte aus Jahrhunderten zusammen trägt, sie gut miteinander vermischt, mit Witz und Ernsthaftigkeit würzt und später in beeindruckender Weise auf die Bühne bringt.“
(Barmstedter Zeitung – 5.10.2006)

Emden – „Eine Jeanne d’Arc des Besenschranks präsentierte sich da, den Helm mit dem Kopftuch vertauscht, das Schwert mit den Gummihandschuhen. Im Kampf gegen den eingesunkenen Furchendreck flankiert von ‚Meister Proper‘ und dem ‚General‘. Aber dann war auch schon Schluss mit lustig. Denn die karikaturistisch überzogene Darstellung, mag sie auch noch so komisch wirken und den Zuschauern manchen Lacher entlocken, ist mit der Säure jener Realität getränkt, auf der das Programm basiert. … Im zweiten Teil war sie im schwarzen Kleid voller Sympathie für die Mütter, die, in den Tiefen ihrer Einkaufstaschen nach ihrem eigenen Leben suchen.“
(Emder Zeitung – 4.02.2002)

Leeste – „Mit Gummihandschuhen, Schrubber, Schlappen, Kittel und Kopftuch wirbelte Haentjens über die Bühne. Eine unterhaltsame Mixtur aus Gesang und Rezitation führte durch die nicht immer heile Welt der Hausfrau. Der erste Teil des heldenhaften Abwehrkampfes gegen Spinnweben und Teppichmilben endete mit einer bravourösen Gedächtnisleistung. Die Künstlerin rezitierte nur einen Satz von Bodo Hell, aber der bestand aus 600 Wörtern.“
(Kreiszeitung – 12.03.2002)

PROGRAMME WIDER DAS VERGESSEN

„Zwölfmal grünten die Weiden“
Eine literarisch-musikalische Zeitreise ins Innere

Aurich – „Mit ihrem engagierten Vortrag und Gesang und ihrer ausdrucksstarken Stimme ließ die Künstlerin die Zuhörer an dem Schicksal der ‚verbrannten‘ Autoren intensiv teilhaben, an deren Wut und Ohnmacht gegen das Hitlerregime, aber auch deren unbändigen Willen, bis zuletzt die Stimme gegen das Unrecht zu erheben.“
(Ostfriesen-Zeitung – 30.04.2013)

„Von der Freundlichkeit der Welt“
Bertolt Brecht im Exil

Itzehoe – „Nicht nur, dass Anna Haentjens‘ Programm den Bogen chronologisch durch die gesamte Brecht-Exilzeit von 1933 bis zum Ende des Krieges spannte. Vielmehr hatte sie ihr Programm auch thematisch geordnet, so dass alle drängenden Themen des Exils, vor allem jenes nach dem Selbstverständnis des Künstlers und dem nach der zukünftigen Entwicklung zur Sprache kamen. … Anna Haentjens, am Klavier begleitet von Siegfried Gerlich, präsentierte vorrangig Liedkompositionen von Eisler und Dessau. Deren musikalischer Ansatz, von Haentjens dynamisch kraftvoll und facettenreich interpretiert, unterstützt das Desillusionierende, jenen Kampf gegen das Verstummen, die Angst vor dem Zerbrechen angesichts der Ohnmacht im Exil. Der Ton changiert zwischen Ironie und Zynismus. Bei aller Klarheit und scharfen Akzentuierung werden in der Interpretation der Anna Haentjens eben auch die Zwischentöne deutlich, die melancholische Resignation mit verzweifeltem Widerstand mischen. Das ist es, was Brecht mit dem ‚Riss in der Welt‘ meint. Anna Haentjens beeindruckte in ihrer Textaus-wahl, in der Dramaturgie des Stoffaufbaus und in der musikalischen Interpretation.“
(Norddeutsche Rundschau – 15.01.2010)

„Liebe Kitty!“
Aus dem Tagebuch der Anne Frank und Lieder, um der Gewalt zu widerstehen

Aurich – „Ebenso notwendiges wie unverzichtbares Programm – Anna Haentjens liest Texte aus dem Tagebuch der Anne Frank. – Ihre Aufzeichnungen hatte die Rezitatorin und Sängerin unter dem Motto ‚Liebe Kitty’ in einem ebenso ambitionierten wie bewegenden Programm aufgearbeitet. … Die Lieder, mit denen Anna Haentjens die Lesungen der Tagebucheintragungen ergänzte, stammten überwiegend von Künstlern, die bei den Nazis entweder verfemt waren oder von ihnen verfolgt, bzw. ins Exil vertrieben wurden. … Anna Haentjens interpretierte die Werke dieser Menschen ohne jegliches künstliches Pathos, aber stets mit einer Portion Verve.“
(Ostfriesische Nachrichten – 8.05.2008)

Altenkirchen – „Schmerzhafter und unbequemer Abend. – Anne Frank, die wenige Tage vor ihrer Deportation noch von sich sagte, sie sei ‚stark, frei und jung‘ und deshalb bereit für die Zukunft, starb kurze Zeit später im Konzentrationslager Bergen-Belsen und hinterließ mit ihrem Tagebuch ein beispielloses Zeitzeugnis, dem sich Anna Haentjens im Forum der Christuskirche literarisch und musikalisch näherte. Mit Textausschnitten von Anne selbst, aber auch mit Hilfe der Aufzeichnung von Miep Gies, einer Bekannten des Mädchens, gewährte die Künstlerin einen ergreifenden Einblick in Anne Franks Seelenleben. Umrahmt wurden die Rezitationen von gut gewählten Liedern und Gedichten anerkannt widerständiger Komponisten und Autoren wie Bertolt Brecht, Hanns Eisler, Erich Kästner und Kurt Tucholsky, aber auch von unbekannteren Verfassern. … Haentjens Stimme war es, die der Veranstaltung ein unverwechselbares Gesicht gab: in den Chansons mal süffisant und schmeichelnd, dann wieder harsch und beinahe agressiv, in den Lesungen von fast kindlicher Weichheit. Ein pointiertes Wechselspiel der Stimmungen.“
(Rhein-Zeitung – 12.11.2007)

„Ich habe nichts zu widerrufen“
Ernst Barlach und verfolgte Dichter im Dritten Reich Briefe, Lieder und Texte

Wedel – „Die Wedeler Stadtbücherei wurde zu einer Stätte des Erinnerns an ein dunkles Kapitel deutscher Geschichte – heute vor 70 Jahren verbrannten National-sozialisten in Deutschland die Bücher von jüdischen Schriftstellern, politischen Gegnern und kritischen Journalisten. Sie galten als die Vertreter von so genannten undeutschem Gedankengut. Viele von ihnen standen auf der Bühne der Stadtbücherei – dargestellt als Porträts mit Fotos und Auszügen aus ihren Werken. In ihrer Mitte die beiden Künstler, die die schreckliche Vergangenheit an diesem Abend lebendig werden ließen: Anna Haentjens, von Sven Selle am Klavier begleitet. … Lieder und Texte wechselten ab mit Briefen Ernst Barlachs aus dieser Zeit, Auszügen aus Büchern verfemter Schriftsteller und Texten ihrer Gegner; beispielsweise Schriften von Joseph Goebbels. Gerade diese Kontraste zeigten die Atmosphäre der Intoleranz zu jener Zeit hervorragend. Auch künstlerisch überzeugten die beiden Darsteller. Als zu der ‚Habanera‘ aus Bizets ‚Carmen‘ der Refrain nach Friedrich Hollaenders ‚An allem sind die Juden schuld‘ aus Haentjens Mund geschleudert kam, war die Spannung im Saal greifbar.“
(Wedel-Schulauer-Tageblatt – 10.05. 2003)

PROGRAMME MIT UNTERSCHIEDLICHEN THEMEN

„Zwischen Kochtopf und Traumboot“
Schlager der 50er Jahre – Eine musikalische Revue über Schein und Wirklichkeit

Barmstedt – „Anna Haentjens begeistert mit Revue im Humburg-Haus. – Ihr gleicher-maßen informativer wie amüsanter Mix aus Musik und Text versetzte das Publikum in die 50er Jahre. Gekonnt setzte Haentjens Gestik, Mimik und Stimmlage ein und entlockte den Gästen damit abwechselnd Schmunzeln, Lachen und intensives Kopfnicken. … Im zweiten Teil der Vorstellung vermochte Haentjens die Stimmung der Besucher noch zu steigern. Vollends aufgetaut, stimmten diese in bekannte Schlager wie den über den ‚Honolulu Strandbikini‘ ein und ließen sich zu rhythmischem Klatschen verleiten. Die musikalische Geschichtsstunde über das Anfangsjahrzehnt der jungen Republik zwischen Kochtopf und Traumboot, Gummiboot und Luftschloss, eben zwischen Schein und Wirklichkeit, setzte Haentjens augenzwinkernd und hintersinnig, charmant und kritisch in Szene.“
(Barmstedter Zeitung – 10.10.2005)

WEIHNACHTLICHE PROGRAMME

„Wenn es Weihnacht wird“
Lieder und Texte zur Winter- und Weihnachtszeit

Uhingen – „Mit Witz und Charme. – Draußen heulte der Sturm um Schloss Filseck, drinnen im Leutrumssaal war es hell und heimelig warm. … Anna Haentjens ist keine Unbekannte auf dem Schloss. Im Sommer leitete sie einen Meisterkurs zum Thema Chanson. Nun kam sie wieder mit Liedern und Geschichten zur Winter- und Weih-nachtszeit im Gepäck. Ein Feuerwerk mit Witz und Charme brannte sie ab, immer auch das Heitere hinter dem allzu Traurigen und Notvollen aufstöbernd. … Die Texte und Lieder boten für alle etwas an. Da tauchten die ewig alten Bilder von der Geburt Jesu, den Hirten, den Königen aus dem Morgenland auf. Bekannte Lieder von der Erwartung der Kinder aufs Christfest waren ebenso im Programm wie internationale Weisen, etwa das ‚Kaschubische Weihnachtslied‘ von Bergengruen oder das ‚Weihnachtslied für Schalmeibläser‘ aus Italien. Busch, Kästner und Ringelnatz steuerten Heiteres, aber auch Nachdenkliches bei. Weihnachten ist eben nicht nur Gefühlsduselei. … Viel Spannung und manchmal auch ein bisschen Dramatik gestalteten die Texte und Lieder zu kleinen Juwelen. … Reicher, lang anhaltender Beifall für eine sympathische Künstlerin und einen schönen Abend und zwei Zugaben beendeten den Abend.“
(Neue Württembergische Zeitung – 6.12.2007)